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Zusammenleben in Frieden - Utopie?

Datum:
11. Nov. 2024
Von:
Rainer Stuhlträger

Am kommenden Sonntag begehen wir den Volkstrauertag. An diesem Tag gedenken wir der weltweiten Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Der erste Volkstrauertag war am 05. März 1922. Seit 1950 wird er am vorletzten Sonntag im November begangen. Wir müssen die Erinnerung an die Schrecken des Krieges wachhalten.

 

„Nie wieder“ heißt nicht nur, sich an die Vergangenheit erinnern. Es bedeutet vielmehr, dem Hass heute entschlossen entgegenzutreten, um Kriege und Gewaltherrschaften zu verhindern. Mahnen und Warnen allein reicht nicht..

 

Es kann einem angst werden um die Zukunft angesichts der aktuellen Lage. Wann kommt gerechter Friede im Nahen Osten? Wann in der Ukraine? Wann in den unzähligen Krisenherden in der ganzen Welt? Wie geht es in Deutschland weiter  mit dem wachsenden Rechtsextremismus und Antisemitismus? Werden wir uns einmal fragen müssen, was wir unternommen haben, um das Unrecht nicht aufkommen zu lassen?

 

Gewaltloses Miteinander muss auf allen Ebenen menschlicher Beziehungen erstrebenswert sein! Frieden soll sowohl zwischen Ehepartnern, zwischen Eltern und Kindern, zwischen Nachbarn, unter Arbeitskollegen, als auch zwischen Städten und Ländern herrschen.

 

Vor 80 Jahren, im Jahre 1944, kam es zu zwei zentralen Ereignissen im Zweiten Weltkrieg: zur Landung der Alliierten in der Normandie (06.06.) und zum Warschauer Aufstand (01.08.). Beide Ereignisse stehen symbolisch für den Mut, den Widerstand und die Entschlossenheit, die in Zeiten der größten Dunkelheit notwendig sind. Der D-Day (06. Juni) leitete das Ende der Naziherrschaft ein. Der Aufstand in Warschau scheiterte. Abertausende verloren ihr Leben. Allein beim Warschauer Aufstand starben ca. 170.000 Polen.

 

Beide Ereignisse erinnern  uns daran, dass Friede und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind, sondern stetigen Einsatz fordern. Sie ermutigen uns, das Wissen über die Vergangenheit lebendig zu halten, damit wir die Fehler unserer Vorfahren nicht wiederholen. Wir dürfen nicht nachlassen, uns für eine Welt einzusetzen, in der Toleranz, Respekt und Menschlichkeit herrschen.

 

Wir gedenken am Volkstrauertag aller, die sterben, weil Wahnsinn die Welt regiert und das Böse in der Welt wohnt. Möge ihr Opfer nicht umsonst gewesen sein. Möge die Welt aus ihrem Tod die Verpflichtung ableiten für ein Zusammenleben in Frieden und in gegenseitigem Respekt.

 

Aloysius Fehr, Ehrenamtlicher in der Pfarrei Heilig Geist Losheim am See