Der Stausee wird 50 Jahre
Anlässlich des 50. Geburtstags des Stausees in Losheim feierten die Wiebke Reinhold, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Losheim-Wadern und Tanja Buchheit-Thewes, Mitglied im Leitungsteams des Pastoralen Raums Wadern einen ökumenischen Gottesdienst im Festzelt am Stausee. Musikalisch wurden sie durch den Musikverein Losheim unter der Leitung von Nicola Berton unterstützt.
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand die biblische Erzählung des reichen Fischfangs, wie sie der Evangelist Johannes im 21 Kapitel aufgeschrieben hat:
Dreimal ist Jesus nach der Auferstehung seinen Jüngern erschienen, die zurück an den See Tiberias gegangen waren, um ihrem vertrauten Broterwerb – dem Fischen – nachzugehen. Nach einer erfolglosen Nacht, in der die Jünger keinen Fisch gefangenhatten, erschien ihnen der Auferstandene und forderte sie auf, ihre Netze auf der anderen Seite des Bootes auszuwerfen. Sie wurden mit einem reichen Fischfang, genau 153 große Fische, belohnt.
Die beiden Gottesdienstleiterinnen verknüpften die biblische Geschichte mit der Entstehung des Stausees. Vor 50 Jahren wurden ebenfalls neue Wege – anderes Denken eingeschlagen. Der visionäre Altbürgermeister Raimund Jakobs musste mehr als dreimal nach Saarbrücken fahren, um seine neue Idee den politisch Verantwortlichen vorzustellen. Ebenfalls bedurfte es mehrmalige Anläufe weitere Entscheidungsträger mit ins Boot zu nehmen. Schließlich hat er durch sein weitsichtiges Denken dem Ort und der Region zu neuem Leben – zur Auferstehung - verholfen. 153 Fische hatten die Jünger damals gefangen. Eine Wunderzahl, die auf unterschiedliche Weise gedeutet werden kann. Die beiden Theologinnen konzentrierten sich auf die beiden Aussagen, dass es im Stausee 13 Süßwasserfische (12 Jünger + Jesus) gibt. Eine Fülle für Angler und das ökologische System. 153, eine Zahl der Fülle und Gesamtheit der Menschen.
Tanja Buchheit-Thewes sprach davon, dass im Sommer 3 Monate der Bauwagen – Ort des Zuhörens – am See steht. Da sein, zuhören, Zeit schenken, ist die Aufgabe der haupt– und ehrenamtlichen Zuhörenden. Die Themen, die die Passanten besprechen, sind sehr unterschiedlich: Krankheit, Arbeitslosigkeit, Probleme in der Familie. Viele Menschen aus unterschiedlichen Nationen kommen zum See, um im friedlichen Miteinander Ruhe, Erholung und Entspannung zu suchen. Die Sehnsucht nach Ruhe, Erholung, Entspannung und einem friedlichen Miteinander scheint allen Menschen gleich zu sein. Der See ist zum Paradies für viele geworden, einem Ort neuen Lebens. Nach erfolgreichem Fang hat Jesus in der Geschichte die Jünger zu Brot und Fisch eingeladen.
Pfarrerin Reinhold lädt am Ende der Dialogpredigt dazu ein, zu teilen und das österliche Wunder zu feiern.