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Weihnachten nicht abhaken

Am 27. Dezember geht der Alltag wieder los. Und das neue Jahr naht. Der Impuls lädt dazu ein, die Krippe nicht wegzustellen, sondern an Neujahr innezuhalten.
Eine Holzfigur stellt eine Mutter gebeugt über ihr Baby dar
Datum:
27. Dez. 2023
Von:
Rainer Stuhlträger

Am 27. Dezember geht für viele der Alltag wieder los. Die Heilige Nacht und die anschließenden weihnachtlichen Feiertage mit Krippe, Weihnachtsbaum, Kerzen, Geschenken , mit viel Essen und manchen Familienbesuchen ist abgehakt. Und die nächste Feier steht vor der Tür: Silvester. Dass es immer wieder weiter geht, ist für viele Menschen eine gute Überlebensstrategie. Aber dieses Jahr wäre es gut, wenn wir etwas länger innehalten würden. Denn wir brauchen heute, wo viele voller Sorgen und Ängste in ihre Zukunft schauen, etwas mehr Zeit, damit die weihnachtliche Hoffnungskraft in uns wirken kann. Wir beginnen das neue Jahr in kirchlicher Tradition mit dem Hochfest der Gottesmutter. Wir erinnern uns: Maria musste hochschwanger in die Fremde und in einem stinkenden Stall ihr Kind auf die Welt bringen. Aber die Familie bekommt keine Pause, viel Besuch kommt vorbei. Als die Hirten erzählen, was ihnen über dieses Kind gesagt wurde, steht in der Bibel „bewahrte Maria alles in ihrem Herzen“. In dem ganzen Trubel hielt Maria inne, dachte darüber nach. Nun ist das Herz im biblischen Sinne nicht nur Symbol für unsere Emotionen, sondern das Herz steht für unseren Kern und Wesen, das, was uns ausmacht. Anders gesagt, Maria lässt das Geschehen ganz tief in sich wirken, lässt sich berühren. Ich finde, bei allem, was wir an Problemen vor uns haben, die auch gelöst werden müssen, sollten wir das neue Jahr damit beginnen, innezuhalten. Lassen wir uns von dem, was positiv und voller Hoffnung da ist, tief berühren, bevor wir uns, wie Maria, dem Leben stellen. Also lassen sie die Krippe noch etwas stehen, nehmen sie sich in diesen Tagen und an Silvester Zeit, damit das neugeborene Kind uns wirklich auch im Herzen trifft und Kraft gibt, für die nächsten Schritte und Herausforderungen. Haken wir Weihnachten nicht ab, sondern retten wir es in unser neues Jahr und in unseren Alltag.

 

Rainer Stuhlträger
Pastoralreferent im Pastoralen Raum Wadern