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Singen Sie sich doch einmal in den Mai

lachen Menschen im Chor
Datum:
22. Apr. 2024
Von:
Rainer Stuhlträger

Wann haben Sie zuletzt gesungen – vielleicht heute im Bad oder letztes Wochenende auf einer Party? Bestimmt hat dieses (gemeinschaftliche) Tun etwas mit Ihnen gemacht.

Die Musikpsychologie berichtet, dass Singen eine positive Wirkung auf Körper und Seele hat. Es stärkt das Immunsystem, stimuliert die Atmung und führt zur Ausschüttung von Glückshormo­nen. Stresshormone werden sogar aktiv reduziert. Aber das Beste ist: Jeder kann Singen und ist nie zu alt dafür. Wie - Sie meinen, das gilt für Sie nicht? Das ging mir bis vor ein paar Jahren genauso. Dass ich heute Mitglied unseres kirchlichen Singkreises bin, ist eher Zufall. Eigentlich wollte ich nur für jemand anderen ein einziges Mal selbst mit hingehen, die dann zukünftig hoffentlich ohne mich teilnehmen würde. Weil ich von ihr aber eine Absage erhielt, war ich schließlich allein dort. Ich wollte nicht nachträglich kneifen, da ich schon bei der Pfarrerin wegen des Termins angefragt hatte. Zu­nächst blieb ich – angesichts der kon­kreten Situation nun doch feige geworden - lieber deutlich auf Abstand und erst auf Nachfrage habe ich mich unter die anderen gesetzt. Klingt besonders heute irgendwie peinlich, aber so ganz von mir aus wäre ich ja nie auf die Idee zu so etwas gekommen! Aber dann – das gemeinsame Singen unter diesen netten hilfsbereiten Menschen fand ich ähnlich ansteckend wie Lachen oder die damit verbundenen Emo­tionen. Nach einigen Minuten war es wie ein Ankommen im Wir und Jetzt und ist es seit dem. Der ganze nervige Alltag war vergessen. Ich bin mit einem gewissen Hochgefühl nach Hause gegangen. Klar, weil ich damals über meinen Schatten gesprungen bin und dennoch ist mir diese Empfindung jedes Mal erhalten geblieben. Gott sei Dank.

Vielleicht wollen Sie ja selbst einmal ein wenig experimentieren. Ob allein Zuhause oder in einer Gruppe. Sie können nur gewinnen. Besonders das gemeinsame Singen ist Balsam für Körper und Seele. Es tut einfach gut. Ich denke, Gott will genau das für uns. Ob wir nun glauben oder nicht.

 

Anna Weinreich, Presbyterin der evangelischen Kirchengemeinde Mettlach-Perl