Heilig Abend - Was ist wirklich wichtig?

Wie feiern Sie heute Heilig Abend? Vielleicht in alter Familientradition, mit viel Freude und Verbundenheit im Herzen, als großes Familientreffen oder in vertrauter Zweisamkeit? Besuchen Sie eine Weihnachtsmette oder eine Krippenfeier? Die Auswahl an Orten, Zeiten und Gestaltungsformen ist sehr groß. So oder so genießen Sie den Abend, die Begegnungen und liebevollen Momente! Feiern Sie ganz bewusst das Leben, das Miteinander! Es muss nicht perfekt durchgestylt sein, nicht aufwendig vorbereitet und ohne Pannen. Was ist denn wirklich wichtig?
Das fällt vermutlich den Menschen auf, bei denen es in diesem Jahr (oder schon lange) anders ist: Menschen, die schwer erkrankt sind und nicht wissen, ob es ein nächstes Weihnachten für sie geben wird, Menschen, die einen anderen schmerzlich vermissen, weil er oder sie verstorben ist oder jetzt getrennt lebt, Menschen, die auch an Heilig Abend sich verzweifelt sorgen, um ihre berufliche, finanzielle oder soziale Situation, Menschen, die alleine leben und für die niemand da ist, um mit ihnen zu feiern… Was wird dann auf einmal wichtig?
Ich denke an Maria und Josef, zwei der Hauptpersonen des Heiligen Abends, die fern ihrer Heimat und ihrer Familien in Bethlehem einen Unterschlupf finden in einem Stall. Ob es wirklich so idyllisch war, dort ein Kind zur Welt zu bringen, wie es oft dargestellt und besungen wird? Zwei junge, unerfahrene Menschen, auf sich allein gestellt, mit einem Neugeborenen… Diese drei sind der Anlass, warum wir heute überhaupt Heilig Abend feiern. Sie sind Gottes Zusage an uns, dass er da ist und uns begleitet, ob im frohen Zusammensein oder und vor allem auch in Einsamkeit, Trauer und Not. Gott wird Mensch, ganz klein, unscheinbar, im Verborgenen, um uns nahe zu sein und das Leben mit uns zu teilen, auch das schwere und bedrückende. Das ist doch wichtig, oder? Frohe, gesegnete Weihnachten!
Martina Zimmer, Pastoralreferentin im Pastoralen Raum Wadern
