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Einfach mal den Stecker ziehen

sechs Tablets am Aufladekabel
Datum:
10. Juni 2025
Von:
Rainer Stuhlträger

Fast alles funktioniert wieder, wenn man für eine Weile den Stecker zieht!

Dieser Satz stammt von der amerikanischen Autorin Anne Lamott. Sie verwendet ihn in in Ihrem Vortrag „12 Wahrheiten, die ich vom Leben und Schreiben gelernt habe.“ Ich finde ihn ungemein weise, wahr und wichtig.

Die neurologische Forschung erklärt uns, dass wir einen frappierend großen Teil unserer Zeit in einer Art unachtsamem Vorsichhin-Denkens, einem Default-Modus zubringen. Unsere Gedanken wandern von Thema zu Thema. Von der Vergangenheit in die Zukunft und zurück oder noch tiefer in ein ‚Waswar‘. Nur die Gegenwart, die bleibt außen vor. Achtsam im Hier und Jetzt sind wir dagegen, wenn wir geistig intensiv arbeiten und/oder uns auf eine körperliche Tätigkeit konzentrieren. Ich denke, irgendwo dazwischen liegen unproduktive Grübeleien. Unter Psychologen zu deutsch – man glaubt es kaum – als ‚Rumination‘ bezeichnet. Unsere Gedanken und Fantasien kreisen um einen Konflikt oder ein stressiges Erleben in uns selbst oder um uns, dass wir unbedingt auflösen wollen. Wie ein weher Zahn, der einfach keine Ruhe lässt. An den wir uns immer wieder stoßen. Wir bemerken nicht, dass das Grübeln nicht einmal näherungsweise ein Ergebnis schafft. Da ginge man besser zum Arzt, haben Sie eventuell gerade gedacht. Mit dem wehen Zahn. Aber mit der strapazierten, und doch im allgemeinen gesunden Seele ist das nicht so einfach. Grübeln kann, über Jahre intensiv praktiziert, in seelischen Abgründen und Problemen, wie Aggression und Depression, münden.

Einfach mal den Stecker ziehen. Ja, das wäre schön. Aber wie? Wir können den Modus bewusst wechseln, wie oben angedeutet. Zudem habe ich einmal den folgenden interessanten Tipp gelesen und ich fand, er funktioniert: Schreibe dieses bestimmte Grübelthema auf einen Zettel und platziere diese Notiz in einer besonders schönen Schachtel oder Schatulle und wende Dich an das Schicksal, das Universum oder geradewegs an Gott mit den Worten: „Ich bin mit meinem Latein am Ende. Du weißt und kannst alles. Du kümmer‘ dich doch darum und sag mir, was ich tun soll.“ Und dann lässt man es erst einmal sein, wie es ist. Das macht den Kopf frei(er). Und dann kommt eine Eingebung, ein Gedanke oder eine Lösung zu einem zurück, auf die man vorher nicht gekommen wäre.  

Anna Weinreich, Presbyterin ev. Kirchengemeinde Mettlach-Perl

QR Code Evangelische Gemeinde Mettlach-Perl

 

 

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