Das Leben geht weiter ? !

Im Evangelium vom 4. Mai, Joh. 21, 1-19 hören wir von den Jünger Jesus, die nach dessen Tod wieder zu ihrer Tätigkeit als Fischer zurückkehren. Sie fischen, als ihnen Jesus nach seinem Tod erscheint und sie aus ihrem Alltag holt. Vielen mag es sonderbar erscheinen, dass ausgerechnet die Jünger Jesu, die soviel Zeit mit ihm verbracht haben und von seinem Tod am Kreuz so betroffen waren, in ihrem Alltag zurückkehren.
Aber ist das so unverständlich? Wie geht es uns denn nach dem Tod eines geliebten Menschen?
Wir sind traurig, entsetzt, hilflos und oft so unendlich müde. Müde von dem Kampf, den wir geführt haben, von den Gedanken, die wir uns gemacht haben, von den Dingen, die wir getan haben, die scheinbar nichts nutzten. Wir kehren in unseren Alltag zurück und versuchen ihn zu bewältigen. Was bleibt denn anderes übrig, denn so traurig es für uns in dem Moment auch scheint: „Das Leben geht weiter“. In unserem Alltag, den wir kennen, der oft ähnlich abläuft, kommt man zur Ruhe. Man ist abgelenkt und kann seine Kräfte sparen, weil vieles von einem Automatismus geprägt ist. Man tankt ganz langsam auf; Menschen, die man kennt, helfen dabei, weil sie einfach da sind. Aber der Verlust ist da und schmerzt, mal mehr, mal weniger. Der Platz ist leer. Und doch kommen allmählich der Lebenswille und die Kraft zurück. Dafür gibt es oft einen Auslöser;
im Evangelium vom 4. Mai war es Jesus, der den Jüngern erscheint. Bei uns Trauernden sind es Menschen oder Situationen, die uns ins Leben zurückholen, die uns dazu bringen unseren Weg weiter zu gehen. Menschen von Gott gesandt?!
Christina Schmitt, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Heilig Geist Losheim, Mitarbeiterin der Caritas Sozialstation