„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“
Dieser bekannte Satz steht im Mittelpunkt des heutigen Worts zum Alltag:
Wir gedenken heute eines Heiligen, der sich besonders der Jugendlichen annahm: Don Bosco. Er lebte von 1815 bis 1888. Sein Engagement für die Jugendlichen machte ihn selbst zum Außenseiter in der Berufsgruppe der Priester und in der ganzen Gesellschaft.
Als Don Bosco am 8. Dezember 1841 die Turiner Kirche San Franseco di Assisi betritt, wird er Zeuge eines unschönen Vorfalls. Der Küster prügelt einen Jungen, Bartolomeo Garelli mit Namen, zur Kirche hinaus, weil dieser nicht ministrieren kann. Don Bosco lässt den Jungen zu sich rufen und beginnt, sich mit ihm zu unterhalten. Johannes Bosco fragt ihn: „Wie heißt Du?“ – Schüchtern blickt der Junge zu ihm auf: „Bartolomeo Garelli.“
Im Verlauf des Gesprächs, so wird berichtet, stellt Don Bosco dem Jungen, der weder lesen noch schreiben kann und sich deswegen schämt, die Frage: „Kannst du pfeifen?“ Freudestrahlend bejaht Bartolomeo die Frage – das Eis zwischen ihm und Don Bosco ist gebrochen.
„Mensch, Du, Ja Du, kannst auch etwas. Du bist einmalig und von Gott geliebt. Deine Talente und Fähigkeiten sind wichtig und werden gebraucht.“
Leichtfüßig durchs Leben gehen – wer sehnt sich nicht danach? Weniger sorgenschwer, weniger belastet durch Pflichten und Ängste – das täte uns allen gut, wie mir scheint.
Meine Großmutter hatte dafür in meiner Kindheit den Leitsatz des großen Pädagogen Don Bosco bereit: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“
Wenn mal wieder dunkle Wolken in der Familie aufgezogen sind und Schimpferei die Oberhand bekam, dann sagte sie diesen Satz, mit einem Zwinkern in den Augen. Don Bosco nahm Anleihe dafür beim italienischen Dichter Dante, der geschrieben hat: „Das Böse vorübergehen lassen. Vergnügt und gut sein und die Spatzen pfeifen lassen.“
Wenn ich mich von den negativen Stimmungen, den schlechten Nachrichten und der Kritisierlust verführen lasse, mich nicht bei ihnen für den Rest des Tages einhänge, dann haben die anderen Stimmen in mir wieder eine Chance: dann finde ich genügend Gründe, vergnügt zu sein und Dinge zu tun, die mir und den anderen um mich herum gut tun. Niemand und nichts kann mir meine gute Laune verderben, wenn ich es nicht zulasse.
Andreas Philipp, Diakon im Caritasverband Saar-Hochwald e.V.